Konrad Klapheck, geboren 1935, war an mehreren documenta-Ausstellungen beteiligt und über Jahrzehnte (1979–2002) Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. Sicherlich aufbauend auf dem Dadaismus, der die Wertigkeit der Dinge und vor allem deren Bewertung aus den Angeln hob, setzte sich Klapheck mit dem Rätselhaften und Surrealen schon früh auseinander. Seit den 50er Jahren schuf Klapheck ein sowohl malerisches als auch graphisches Werk, das sich mit dem surrealen Eigenleben von Alltagsgegenständen und Maschinen beschäftigte. Dazu gehören Schreibmaschinen, Nähmaschinen, Wasserhähne und Duschen, Telefone, Bügeleisen, Schuhspanner und Schuhe, Schlüssel, Sägen, Autoreifen, Fahrradschellen und Uhren. Die Sachlichkeit der Maschinen und Apparaturen, welche mit einer stechenden Akribie und Präzision ausgeführt sind, wird durch die subversiven Titel durchbrochen, denen man oft autobiographische Züge entnehmen kann. So heißt zum Beispiel die zarte Radierung einer Bohrmaschine mit floralem Design von 1964 „Die Intellektuelle“. Durch die verspielte Betitelung gibt Klapheck der sachlichen Bohrmaschine einen Charakterzug und personalisiert diese. Klaphecks Welt ist eine anthropomorphe, in der technische Geräte und industrielle Maschinen zu Monumenten unserer Gesellschaft erhöht werden.
Press
Vita
1935
Konrad Klapheck wird am 10. Februar in Düsseldorf geboren
1954
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bruno Goller
1955
Erstes Bild mit Schreibmaschine. Bruno Goller ermutigt ihn zur Objektmalerei
1960
Klapheck erhält die Förderprämie zum großen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Später wird er alle Kunstpreise und andere Ehrungen ablehnen
1979
Professur an der Kunstakademie Düsseldorf
1997
Nach 42 Jahren beendet er seine dem Objekt und der Maschine gewidmete Reihe und beginnt eine neue Bilderserie mit Akten in Innenräumen und Landschaften
2009
Klapheck erhält den Auftrag, das offizielle Plakat für das Tennisturnier Roland Garros (French Open) zu gestalten
2010
Ernennung zum Ehrenmitglied der Kunstakademie Düsseldorf
2023
Klapheck stirbt im Alter von 88 Jahren am 30. Juli
Selected Solo Shows
2023
Love Song – Jahn und Jahn, München
2021
Konrad Klapheck – Museum MORE, Gorssel, NL
2019—2020
Konrad Klapheck. Venus ex Machina – Musée des beaux-arts de La Chaux-de-Fonds
2019
Konrad Klapheck – Jahn und Jahn, München
2017
Konrad Klapheck. Behind the Curtain – Galerie Lelong, Paris
2015
Konrad Klapheck. Das graphische Werk – Versicherungskammer Kulturstiftung, München (Kat.)
Konrad Klapheck, Zeichnungen und überarbeitete Graphiken – Galerie Fred Jahn, München
Klapheck auf Papier – Akademie-Galerie am Burgplatz 1, Düsseldorf
2013
Klapheck. Bilder und Zeichnungen – Museum Kunstpalast, Düsseldorf (Kat.)
2009—2010
Klapheck. Swing, Brother, Swing! – Galerie Lelong, Zürich und Paris (Kat.)
2007
Konrad Klapheck. Druckgraphik und Gemälde – Kunstverein Ulm, Ulm (Kat.)
Konrad Klapheck: Paintings from 1955-1998 – Zwirner & Wirth, New York (Kat.)
2006
Menschen und Maschinen. Bilder von Konrad Klapheck – Kunsthalle Recklinghausen, Recklinghausen
2005
Retrospektive – Musée d’Art Moderne et Contemporain de Strasbourg, Straßburg (Kat.)
2003
Konrad Klapheck. Maschinen und Menschen – Rheinisches Landesmuseum, Bonn
2002
Konrad Klapheck mit Wanda Richter-Forgách. Porträtzeichnungen – Museum Kunstpalast Düsseldorf (Kat.)
1996
Galerie Lelong, Zürich
1994
Central Institute of Fine Arts, Peking
1993
Edward Thorp Gallery, New York
1990
Galerie Lelong, Zürich und Paris
1985—1986
Konrad Klapheck. Retrospektive 1955–1985 – Hamburger Kunsthalle, Hamburg; Kunsthalle Tübingen, Tübingen; Staatsgalerie moderner Kunst, München (Kat.)
1985
Galerie Maeght Lelong, Paris
1977
documenta 6, Kassel
1975
Palais des Beaux-Arts, Brüssel
Kunsthalle Düsseldorf, Düsseldorf
1974
Konrad Klapheck. Retrospektive – Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam; Palais des Beaux-Arts, Brüssel; Kunsthalle Düsseldorf
1972
Galleria La Medussa, Rom
1969
Sidney Janis Gallery – New York City
1968
documenta 4, Kassel
1966
Konrad Klapheck – Kestner Gesellschaft, Hannover; Von der Heydt-Museum, Wuppertal
1965
Konrad Klapheck – Galerie Ileana Sonnabend, Paris (Kat.)
Palais des Beaux-Arts, Brüssel
1964
Konrad Klapheck. Physiognomien von Gebrauchsgegenständen – Haus am Lützowplatz, Berlin
Konrad Klapheck. Paintings – Robert Fraser Gallery, London (Kat.)
1962
Galerie Rudolf Zwirner, Essen (Kat.) (weitere Präsentationen bis 1977)
1960
Galleria Arturo Schwarz, Mailand (Kat.) (weitere Präsentationen bis 1972)
1959
Galerie Schmela, Düsseldorf