Isa Genzken

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Isa Genzken ist weltweit eine der bedeutendsten und einflussreichsten KünstlerInnen der letzten 40 Jahre. Ihr innovatives, vielseitiges, komplexes und kompromissloses Werk wurde 2013 in einer Retrospektive im Museum of Modern Art in New York präsentiert, der ersten großen Einzelausstellung Isa Genzkens in Amerika. Weitere Stationen waren das Museum of Contemporary Art Chicago und das Dallas Museum of Art. Diese Gesamtschau beinhaltete Assemblagen, Skulpturen, Malerei, Fotografie, Collagen, Zeichnungen, Künstlerbücher, Filme sowie große raumgreifende Installationen und machte nicht nur den absolut freien Umgang Isa Genzkens mit unterschiedlichen Techniken und Medien deutlich, sondern auch die radikalen Brüche, die sie immer wieder in ihrer langen, nie unterbrochenen Karriere vollzogen hat. Ihre künstlerische Kraft ist einzigartig und behandelt die Grundthemen von Modernität und urbaner Architektur.

Ihre ersten Erfolge erzielte Isa Genzken in den späten 1970er-Jahren, als deutsche und amerikanische Künstler wie Gerhard Richter, Joseph Beuys, Carl Andre, Sol LeWitt, Dan Graham oder Lawrence Weiner die kunsttheoretischen Debatten dominierten. Bei Gerhard Richter studierte Isa Genzken an der Akademie der Bildenden Künste in Düsseldorf; die amerikanischen Kollegen lernte sie in der Galerie Konrad Fischer kennen, wo sie als erste Frau 1976 eine Einzelausstellung erhielt. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt widersetzte sich Isa Genzken dem Primat der Stile und schuf aus Holz gefertigte, raumgreifende, ästhetisch perfekte Bodenskulpturen, Hyperboloide und Ellipsoide, die zwar minimalistisch inspiriert, aber nicht den Dogmen von Minimalismus oder Konzeptkunst unterstellt waren. Die Skulpturen basierten auf aufwendigen Computerberechnungen und einem komplizierten Produktionsprozess. Sie waren derart gestaltet, dass eine narrative Ebene zu der reinen Form hinzukam und aus der geometrischen Form ein mit Inhalt aufgeladenes Objekt wurde. Zu einem ähnlichen Ergebnis, aber mit diametral entgegengesetzten künstlerischen Mitteln, gelangte Isa Genzken mit den in den 1980er-Jahren produzierten brutalistischen Betonskulpturen. Sie erinnern auf magische Weise an Architektur-Maquetten oder heißen Weltempfänger und berichten davon, dass ein mit einer Antenne bestückter Betonklotz ebenfalls ein mit Bedeutung aufgeladenes Objekt sein kann. Im Unterschied zu den früheren Skulpturen, konnte der Produktionsprozess hier stark vereinfacht und wieder zurück in das Atelier verlegt werden, was für Isa Genzken wichtig war. In dieser Zeit arbeitete sie so radikal wie niemand sonst an einer Neudefinition von dem, was Skulptur bedeuten kann, und es entspricht einer inhärenten Logik, dass im Diskurs grundsätzlicher Fragestellungen Isa Genzken ab den späten 1990er-Jahren komplexe narrative Installationen schuf, in denen sie Materialien der konsumorientierten Warenwelt zu eindrücklichen, filmsetartigen Szenarien zusammentrug.

Isa Genzken, 1948 in Bad Oldesloe geboren, nahm ab 1980 an internationalen Ausstellungen teil: 1982, 1992 und 2002 documenta 7, IX und 11; 1982, 1993, 2003, Biennale Venedig, 2007 Einzelvertretung im Deutschen Pavillon; 1987, 1997, 2007 Skulptur Projekte Münster; 2001 Biennale Istanbul; 2004 Carnegie International, Pittsburgh; 2016 Gropius Bau, Berlin. Weitere Werksübersichten: 2021 Kunstsammlungen Nordrhein Westfallen, K21, Düsseldorf; 2019 Kunsthalle Bern, 2016 Bundeskunsthalle, Bonn; 2015 Stedelijk Museum, Amsterdam; 2015 Museum für Moderne Kunst MMK, Frankfurt a.M.; 2014 The Museum of Contemporary Art, Chicago; 2014 Dallas Museum of Art; 2014 Museum der Moderne, Salzburg; 2013 Museum of Modern Art, New York; 2012 Schinkel Pavillon, Berlin; 2010 New Museum, New York; 2010 Museion, Bozen; 2009 Museum Ludwig, Köln; 2003 Kunsthalle Zürich etc.

Vita

1948

geb. in Bad Oldesloe

lebt und arbeitet in Berlin

1969—1971

Studium an der Hochschule für bildende Künste, Hamburg

1971—1973

Studium in Fotografie und Grafik an der Hochschule der Künste, Berlin

1973—1975

Studium in Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Köln

1973—1977

Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf

2017

erhält den Kaiserring

Selected Solo Shows

2024

Ohr – Neuer Berliner Kunstverein, Berlin

2023

Zeichnung Plan Collage 1965–2018 – Galerie Buchholz, Berlin

Basic Research – Jahn und Jahn, München/Lissabon

75/75 – Neue Nationalgalerie, Berlin

2021

Here and Now – Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Glenstone Museum, Potomac

Works from 1973 to 1983 and Hier und Jetzt – K20/K21

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

David Zwirner, Hong Kong

2020

Isa Genzken – David Zwirner, Paris

Works from 1973 to 1983 – Kunstmuseum Basel; Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Nüsschen – Galerie Buchholz, New York City

Window – Hauser & Wirth, London

2019

Isa Genzken – Kunsthalle Bern

Collagen – Jahn und Jahn, München

Peder Lund Gallery, Oslo

2018

Außenprojekte – Galerie Buchholz, Berlin

Sky Energy – David Zwirner, New York

Recent Works, Hall Art Foundation – Schloss Derneburg Museum

2017

Issie Energy – König Galerie, Berlin

2016

Modelle für Außenprojekte – Bundeskunsthalle, Bonn

Mach dich hübsch! – Martin-Gropius-Bau, Berlin

Portraits – Galerie Buchholz, New York

I Love Michael Asher – Hauser Wirth & Schimmel, Los Angeles

Two Orchids – Doris C. Freedman Plaza, New York

2015

Mach dich hübsch! – Stedelijk Museum, Amsterdam

Iza Genzken. New Works – Museum für Moderne Kunst, Frankfurt a.M.

Isa Genzken – David Zwirner, New York

El Salvador – Galerie Buchholz, Berlin

Basic Research Paintings, 1989-1991 – Institute of Contemporary Art, London

Hauser & Wirth, London

2014

New Works – Museum der Moderne, Salzburg

Basic Research Paintings, 1989-1991 – Fondazine Sandretto Re Rebaudengo, Turin

Botanical Garden – Inverleith House, Edinburgh

I’m Isa Genzken, the Only Female Fool – Kunsthalle Wien, Wien

2013

Isa Genzken: Retrospective – MoMA, New York

Early Works – Galerie Buchholz, Berlin

Chicago and Dallas Museum of Art, Dallas

Soltanto un quadro al massimo: Isa Genzken - Giuseppe Penone – Villa Massimo, Rom

2012

Hallelujah – Schinkel Pavillon, Berlin

Hauser & Wirth, Zürich

2010

Between You and I - Intervention 2: Wind by Isa Genzken – Witte de With, Rotterdam

Museion, Bozen

Rose II, Facade Sculpture Program – New Museum, New York

Mona Isa – Galerie Chantal Crousel, Paris

2009

Isa Genzken: Open, Sesame! – Whitechapel Gallery, London

Isa Genzken: Sesam, öffne dich! – Museum Ludwig, Köln

Wind – Galerie Buchholz, Berlin

Jarla Partilager, Stockholm

Oil XV/XVI – Rat Hole Gallery, Tokyo

Wind – neugerriemschneider, Berlin

Drei Vollellipsoide Skulpturen, 1978 – Museum für Moderne Kunst, Frankfurt a.M.

2008

Ground Zero – Hauser & Wirth, London

Ground Zero (2) – Between Bridges, London

2007

Oil – Deutscher Pavillon, Biennale Venedig

New Work – David Zwirner, New York

Isa Genzken Special – Witte de With, Rotterdam

Wir sind hier in Dresden. Der Amerikanische Raum. Wasserspeier and Angels – Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Zwinger

2006

Isa Genzken – Galerie im Taxispalais, Innsbruck

Isa Genzken – Secession, Wien

Sport – Camden Art Centre, London

neugerriemschneider, Berlin

2005

Kinder filmen – Galerie Buchholz, Berlin

New Work, David Zwirner

Der Spiegel 1989-1991 – The Photographer’s Gallery, London

2004

Wasserspeier and Angels – Hauser & Wirth, London

China Art Objects, Los Angeles

2003

Isa Genzken – Kunsthalle Zürich

Berlin Headlines – The Wrong Gallery, New York

Empire Vampire Teil II – neugerriemschneider, Berlin

2002

Isa Genzken – Museum Abteiberg, Mönchengladbach

Haare wachsen, wie sie wollen, Skulpturenprojekt am Pavillon – Galerie Meerrettich, Berlin

2001

Magnani, London

AC: Isa Genzken, Wolfgang Tillmans - Science Fiction/Hier und jetzt zufrieden sein – Museum Ludwig, Köln

Galerie Buchholz, Köln

2000

Isa Genzken: Sie sind mein Glück – Kunstverein Braunschweig

Urlaub – Frankfurter Kunstverein, Frankfurt a.M.

Fuck the Bauhaus (New Buildings for New York) – AC Project Room, New York

1999

Liebe als Wesen – Fries Museum, Leeuwarden

1998

Neue Arbeiten – Galerie Buchholz, Köln

Museum Dhondt-Dhaenens, Deurle (mit Caroline van Damme)

INIT-Kunsthalle, Berlin

1997

Robert Prime, London

1996

MetLife Isa Genzken – Generali Foundation, Wien

1994

Skulpturen – Galerie Stadtpark, Krems

Neue Arbeiten – Galerie Buchholz, Köln

Xavier Hufkens, Brüssel

1993

Jeder braucht mindestens ein Fenster – Palais des Beaux-Arts, Brüssel

Jeder braucht mindestens ein Fenster – Städtische Galerie im Lenbachhaus, München

Skizzen für einen Spielfilm – Kunsthalle, Bremen

Kleines Zimmer – Buchholz und Buchholz, Köln

1992

Jeder braucht mindestens ein Fenster – Portikus, Frankfurt a.M.

Everybody needs at least one window – The Renaissance Society, Chicago

Galerie Buchholz, Köln

more light should be – Marian Goodman Gallery, New York

1991

Vom 23. Stock aus – Galerie Jürgen Becker, Hamburg

Werke 1987-1991 – Galerie Fred Jahn, Stuttgart

1990

Galerie Ryszard Varisella – Berliner Pavillon, Frankfurt a.M.

Galerie Meert-Rhioux, Brüssel

Arbeiten auf Papier 1987 – Galerie Jahn und Fusban, München

Galleria Pieroni, Rom

1989

Isa Genzken – Kunstmuseum Winterthur

Isa Genzken – Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam

1988

Isa Genzken – Rheinisches Landesmuseum, Bonn

Galerie Daniel Buchholz, Berlin

Galerie Ghislaine Hussenot, Paris

1987

Isa Genzken Arbeiten auf Papier – Galerie Fred Jahn, München

1986

Isa Genzken – Galerie Fred Jahn München

1983

Galleria Pieroni, Rom

1982

Kölnischer Kunstverein

Forum Kunst Rottweil

1981

Institut Mathildenhöhe, Darmstadt

1980

Galerie Max Hetzler, Stuttgart

Galerie van Krimpen, Amsterdam

1979

Museum Hans Lange, Krefeld

1978

Galerie Konrad Fischer, Düsseldorf

1976

Isa Genzken – Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf