„Das Bergsteigen in den Ost- und Westalpen, das Klettern in den Felswänden Tirols und der Dolomiten bewirkten eine gewisse Unverträglichkeit des schulischen und des wirtschaftswunderlichen Strebens der 50er Jahre. Kein Abitur, auch das Studium an der Münchener Kunstakademie nach 6 Semester abgebrochen, Flucht aufs Land (Beuerberg) und vermeidbare bildnerische Irrtümer ausgekostet. Erste Einzelausstellung Galerie TamS 1969 in München usw. Keine besonderen Vorkommnisse. Seit 1979 regelmäßig Galerie Fred Jahn.“ (1)
„Malerei findet an Ort und Stelle statt, als hätten Farben Grundrechte auf kulturelle Entfaltung.
(…) Sprachlos ist die Welt reine Ansichtssache, verbirgt die Regelwerke von Moral und Ethik, der sozialen, wirtschaftlichen, politischen Bündnisse. Das verwirrt. Das ist die Heimat der Bilder, deren Körper die Malerei ist.
Und Malerei ist Stofflichkeit, das, was als erstes war auf dieser Welt, was sein wird, sichtbar für die Hände und greifbar für den Blick. Der Stoff der Farbe ist die Lösung der Form und der Gedanken, die das Bild vorbereiten. Eine stofflich ungelöste Idee ist nur ein erhobener Zeigefinger.
(...) Malerei dauert. Malerei bewahrt und erneuert das Erbgut der Farbe. Die Gene bleiben im Dunkeln. Das Licht erweckt die Pigmente: sichtbar für den, der Hände hat zum Sehen, verborgen für den, der sagt, die Malerei sei tot. Dieser sieht, jener hat nur Lesen und Schreiben gelernt.“ (2)
(1) Biographisches Statement von Friedrich G. Scheuer, München 2016.
(2) Text von Friedrich G. Scheuer. „Ausgesprochen Malerei“, in: F.G. Scheuer: Bilder · Texte 1990–2000, Ausstellungskatalog, Verlag Fred Jahn, München, 2001, S. 31, 34
Vita
1936
Friedrich G. Scheuer wird in Bad Aibling geboren
(lebt und arbeitet in München)
1959—1963
Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Prof. Xaver Fuhr
Abbruch des Studiums nach 6 Semestern
1969
Erste Einzelausstellung in der Galerie TamS in München
Preis für Malerei der Stadt Rosenheim
1970
Seerosenpreis der Stadt München
1973
Förderpreis für bildende Kunst der Landeshauptstadt München
1973—2001
Beschäftigung an der Akademie der Bildenden Künste in München in verschiedenen Tätigkeiten
1979
Erste Ausstellung in der Galerie Fred Jahn. Bis Heute finden dort regelmäßige Ausstellungen statt
1981
Mit Fred Jahn und kunstinteressierten Laien gründet Scheuer den Förderverein „Junge Kunst“ zur Unterstützung junger Künstler in Form von Bereitstellung von Ateliers. In den Räumlichkeiten des Fördervereins fanden regelmäßig Ausstellungen und Diskussionen zu Kunst und Wissenschaft statt
1985
Veröffentlichung von „Zeichnungen und Mischtechniken 1975–1985“, Galerie Fred Jahn
1990
In den 1990er Jahren veranstaltet Scheuer Ausstellungen für „Kunst in der Klinik“ in der Chirurgischen Universitätsklinik in München als Förderprogramm für junge Künstler
1991
Veröffentlichung von „F. G. Scheuer. Bilder 1980–1990“, mit Texten von F. G. Scheuer, Museum Regensburg, Verlag Fred Jahn
1996
Veröffentlichung von „Das Geschriebene. Das Gezeichnete.“ Mit Prosa und theoretischen Texten zur Bildenden Kunst geschrieben von F. G. Scheuer, F. G. Scheuer und Verlag Fred Jahn
2001
Ausstellungskatalog „Bilder. Texte. 1990–2000“, mit Texten von F. G. Scheuer, die die bildnerische Arbeit reflektieren, F. G. Scheuer und Verlag Fred Jahn
2006
Hardcover „Sehen lesen (Unmöglich)“ Prosa und theoretische Text zur bildenden Kunst. Friedrich G. Scheuer und Verlag D.P. Druck- und Publikations-GmbH
2010
Veröffentlichung des Taschenbuchs „Im Freien“, Texte, die vom Leben handeln, von Lust und Verdruss, von leibhaftiger und spiritueller Fortbewegung, vom Malen, Saubermachen und Holzhacken und davon, was in den Bergen geschieht. Und der arglose Versuch, zu verstehen, was die komplexe Natur in einem Zivilisationsmenschen anrichtet, , Allitera Verlag
2012
Publication von „Bilder und Arbeiten auf Papier 1994–2012“, mit dem Interview „Berge und andere Höhepunkte der Malerei“, Friedrich G. Scheuer im Gespräch mit Angelika Eisenberg und Andreas Strobl, F. G. Scheuer und Verlag Fred Jahn
2015
Ernennung zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Schönen Künste
Selected Solo Shows
2021
Friedrich G. Scheuer – Kunst am CAS, Center for Advanced Studies, München
2020
F. G. Scheuer – Jahn und Jahn, München
2016
Friedrich G. Scheuer. Arbeiten auf Papier und Bilder 2013–2016 – Galerie Fred Jahn, München
2015
Friedrich Scheuer. Malerei – Galerie Markt Bruckmühl, Bruckmühl
2012
Friedrich G. Scheuer. Neue Arbeiten auf Papier – Galerie Fred Jahn, München
Friedrich G. Scheuer. Neue Bilder – Karl & Faber, München, in Zusammenarbeit mit Galerie Fred Jahn, München
2009
Bilder und Aquarelle – Galerie Rohmberg, Innsbruck
Synapsen / Daten. Bilder – Galerie Fred Jahn Baaderstraße, München
Zeichnungen, Aquarelle und Pastelle – Galerie Fred Jahn, München
2006
Wort • Wachstum. Neue Bilder – Galerie Fred Jahn, München
2004
Friedrich G. Scheuer – Kunstverein Bad Aibling, Bad Aibling
Aquarelle – Galerie Franke, Stuttgart
2002
Bilder und Aquarelle – Galerie Zell am See, Österreich
2001
Bilder 1990–2000 – Galerie im Rathaus, München
Bilder – Kunstverein Landshut, Landshut
1997
Bilder – Kunstverein Rosenheim, Rosenheim
1996—1997
Bilder und Arbeiten auf Papier – Galerie Brigitte Ihsen, Köln
1996
Bilder – Galerie Zell am See, Österreich
Bilder – Galerie Fred Jahn, München
1994
Bilder – Galerie Fred Jahn, München
1993
Aquarelle – Galerie Jahn, Stuttgart
Aquarelle – Galerie Zell am See, Österreich
1991
Aquarelle – Galerie Fred Jahn, München
Bilder 1980–1990 – Städtische Galerie Regensburg, Regensburg
1990
Bilder – Galerie Klewan, München
Bilder – Galerie Fred Jahn, München
1988
Bilder – Galerie Zell am See, Österreich
1987
Bilder – Galerie Fred Jahn, München
1985
Zeichnungen 1975–1985 – Galerie Fred Jahn, München
1983
Bilder, Großformate – Galerie Fred Jahn, München
1981
Das große Format I. Bilder – Fabrik Lothringer Straße, München
1979
Schlüsselbilder – Galerie Fred Jahn, München
1976
Galerie Dürr, München
1973
Galerie Ketterer, München
1972
Heidelberger Kunstverein, Heidelberg
1969
Galerie Tams, München
Selected Group Shows
2018
40+10+1 – Jahn und Jahn, München
2009
Die Gegenwart der Linie. Eine Bestandsauswahl neuer Erwebungen des 20. und 21. Jahrhunderts – Staatliche Graphische Sammlung, München, in der Pinakothek der Moderne, München
Bilder – Casa Camilla, Arqua Petrarca, Italien (mit Schmuck von G. Rothmann und G. Dziuba)
1982
Deutsche Zeichnungen der Gegenwart – Museum Ludwig Köln; Sydney; Belgrad
Aus Münchner Ateliers II – München; Sapporo; Verona
1980
Zeichnungen 6 – Städtisches Museum Leverkusen, Leverkusen
Aus Münchner Ateliers I – Stadtmuseum München, München
Stadt Landschaft München – Kunstverein München, München; Berlin
1979
Dimension ’79. Philip Morris – Stuckvilla, München
1977
Neue Galerie, Neuss
1975
Les tendances actuelles de la peinture en Allemagne – Toulouse
1974
Deutsche Zeichnungen und Collagen seit 1960 – Brüssel; Rotterdam
1968
Hessischer Kunstverein, Wiesbaden