A. R. Penck

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Text

Aus abstrahierten Figuren und Bildzeichen schuf A. R. Penck ein universales Vokabular, mittels dessen er die Beziehung zwischen Gesellschaft und Individuum analysierte. Mit seinem multimedialen Werk, bestehend aus Bildern, Skulpturen, Zeichnungen, Druckgrafiken, Manifesten, Filmen und Musik, entwickelte er einen unverwechselbaren Stil, dessen Formensprache, auch über die Grenzen des traditionellen Kunstsystems hinaus, zu enormer Popularität führte. Obwohl noch bis 1980 in der DDR lebend, richtete ihm bereits 1968 sein Galerist Michael Werner eine Einzelausstellung in Köln aus, 1971 hatte er eine Einzelausstellung im Haus Lange in Krefeld und 1972 nahm er zum ersten Mal an der documenta 5 teil. 1971 organisierte Fred Jahn die erste Ausstellung in München bei Heiner Friedrich.

Charakteristisch für diesen gleichwohl scheinbar einfachen wie einprägsamen Bildkosmos sind seine humorvolle Reflexion, sein emotionaler Impetus und eine, seit den späten 50er Jahren von Penck entwickelte, seinem gesamten künstlerischen Werk zugrunde liegende Theorie. In der Auseinandersetzung mit der modernen Kybernetik fand Penck zu seinem Begriffsinventar, das die Begriffe System, Element, Funktion, Information, Standart u.a. umfasste und führte ihn zu Versuchen über Zeichen und Zeichenräume sowie Signalcharakter von Zeichen und Symbolen. Der Systembegriff wurde für ihn zum Wesentlichen und Übergreifenden, er nannte es „Bild als System – System als Bild“.

Penck, 1939 als Ralf Winkler geboren, er starb im Frühjahr 2017 in Zürich, war als politisch unangepasster Künstler Repressalien und Einengungen seitens des DDR-Regimes ausgesetzt. 1980 wurde er nach Westdeutschland ausgegliedert. Die neue Erlebniswelt führte zu einer neuen Malerei, die, wie er selber sagte, immer dynamischer und abstrakter wurde. Innere Konflikte mit dem Kapitalismus und die Situation nach dem Ende des Kalten Krieges brachten neue Themen in seine Arbeiten; Einflüsse vom Free Jazz und Free Rock kamen hinzu. Eine starke Auseinandersetzung mit sich selbst, die Penck von Beginn an betrieben hat, veranlasste ihn immer wieder Pseudonyme anzunehmen – eines davon ist A. R. Penck, benannt nach einem Eiszeitforscher, oder Mike Hammer - die jeweils in Bezug zu seiner persönlichen, gesellschaftlichen oder politischen Situation standen.

Vita

1939

Als Ralf Winkler am 5. Oktober in Dresden geboren

1953—1954

Mal- und Zeichenunterricht bei Jürgen Böttcher

1955—1956

Lehre als Zeichner bei der VEB DEWAG (Volkseigener Betrieb Deutsche Werbe- und Anzeigengesellschaft), die er wieder abbricht

Erfolglose Bewerbung an der Hochschule der Bildenden Künste in Dresden

Lernt Hans-Georg Kern (Baselitz) kennen

1961

Beteiligt an der Jahresausstellung “Junge Künstler. Malerei” der Akademie der Künste der DDR. Die Bilder werden von Kritikern verrissen

1965

Beteiligung an einer Ausstellung im Puschkin-Haus in Dresden

Durch Vermittlung von Georg Baselitz lernt er Michael Werner kennen

1966

Aufnahme als Kandidat in den Verband Bildender Künstler (VBK), später von der Jury abgelehnt (1969)

1968

Nimmt das Pseudonym A. R. Penck an, in Bezugnahme auf den Geologen und Eiszeitforscher Albrecht Penck (1858–1945)

Erste Einzellausstellung in der Galerie Hake, Köln, organisiert von Michael Werner

1971

Gründungsmitglied der Gruppe „Lücke“ (bis 1976)

1972

Teilnahme an der documenta 5 in Kassel

1974

Erhält den Internationalen Preis der Triennale in der Schweiz

1975

Erste Retrospektive in der Kunsthalle Bern

Verleihung des Will-Grohmann-Preises der Akademie der Künste Berlin (West)

1977

Beteiligung an der documenta 6 in Kassel

Lernt Jörg Immendorf in Berlin (Ost) kennen, gründen ein Künstlerkollektiv

1980

Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland

Freundschaft mit Markus Lüpertz und Per Kirkeby, Besuche bei Joseph Beuys

1981

Verleihung des Rembrandt-Preises der Goethe-Stiftung Basel

1982

Teilnahme an der documenta 7 in Kassel

Herausgeber der Zeitschrift „Krater und Wolke“

1983

Teilnahme an der 17. Biennale von São Paulo

Umzug nach London, später nach Dublin

1984

Vertritt mit Lothar Baumgarten die Bundesrepublik Deutschland auf der 41. Biennale von Venedig

1985

Verleihung des Kunstpreises der Stadt Aachen

1987

Erhält den Kunstpreis der NORD/LB

1989

Professur an der Kunstakademie Düsseldorf

1991

Atelier in Berlin

1992

Teilnahme an der documents 9 in Kassel

1998

Umfangreiche Wanderausstellung durch Japan

2003

Lebt und arbeitet in Dublin, Irland

2017

Stirbt am 2. Mai 2017 in Zürich

Selected Shows

2020

A.R. Penck – Kunstmuseum Den Haag

2019

A. R. Penck. "Ich aber komme aus Dresden (check it out man, check it out)" – Albertinum, Dresden

A. R. Penck. Jetzt 1988 – Galerie Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf

2018

A. R. Penck. Memorial to an Unknown East German Soldier – Michael Werner, New York

A. R. Penck. Transformer – Jahn und Jahn, München

2017

A.R. Penck – Fondation Maeght, St. Paul de Vence

Rodin, L’exposition du Centenaire – La Réunion des musées nationaux, Grand Palais, Paris

Animal Farm – The Brant Foundation, Connecticut

Landschaften – Galerie Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf

A.R. Penck – Galerie Kewenig, Palma

2016

Markus Lüpertz and A.R. Penck. In Dialogue – Lee Eugean Gallery, Seoul

A.R. Penck. Neue Arbeiten – Galerie Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf

A.R. Penck. Early Works – Michael Werner Gallery, New York

2015

A.R. Penck. Between Light and Shadow – Michael Werner Gallery, New York; Galerie Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf

A.R. Penck. Skulpturen – Neue & Alte Kunst, Basel

Post-Germanic Expressions. Gift from Michael Werner – The Phillips Collection, Washington, D.C.

A.R. Penck. Early Works – Michael Werner Gallery, London

2014

A.R. Penck. Felt Works 1972–1995 – Michael Werner Gallery, New York

Germany Divided. Baselitz and his Generation – British Museum, London

Jörg Immendorff / A.R. Penck. Eine deutsch-deutsche Künstlerfreundschaft – Museum Kelkheim, Kelkheim

2013

A.R. Penck. New Paintings – Michael Werner Gallery, New York; Galerie Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf

A.R. Penck – Kunstakademie, Düsseldorf

2012

Rendez-vous der Maler II. Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf von 1986 bis heute – Kunstakademie Düsseldorf, Düsseldorf

The Michael Werner Collection. I sat Beauty on my knees. (...) And I reviled Her. – Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Paris

Abschied von Ikarus. Bildwelten in der DDR. Neu gesehen – Neues Museum, Weimar

2011

A.R. Penck. Zeichnungen und Skulpturen 1970er und 1980er Jahre – Galerie Fred Jahn, München

2010

C’est la Vie! – Musée Maillol, Paris

A.R. Penck – Kunsthalle Rostock

A.R. Penck. Vergangenheit Gegenwart, Zukunft – Museum Ludwig, Köln

2009

Paint Made Flesh – Frist Center for the Visual Art Nashville, Tennessee; The Phillips Collection, Washington, D.C.; Memorial Art Gallery, Rochester, New York

Art of Two Germanys/Cold War Cultures – LACMA, Los Angeles; Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg; Deutsches Historisches Museum, Berlin

  1. The Great Innocents – Kunsthalle Bielefeld, Bielefeld

A.R. Penck – Museum Weserburg, Bremen

2008

Paintings 1963–77 – Galleri Bo Bjerggaard, Kopenhagen

A.R. Penck. Peinture, Système – Monde, Musée d’Art moderne de la ville de Paris

Black Swan. A Sculpture Show – Michael Werner, London

A.R. Penck. Paintings from the Eighties – Michael Werner Gallery, New York

2007

A.R. Penck. Der Begriff Modell – Neues Museum/Staatliches Museum für Kunst und Design, Nürnberg

A.R. Penck. Retrospective – Schirn Kunsthalle, Frankfurt and Kunsthalle zu Kiel

Selection – Galerie Michael Werner, Köln

A.R. Penck. Bilder aus den 60er Jahren – Galerie Michael Werner, Cologne; Michael Werner Gallery, New York

A Selection from 1980 to 2006 – Aargauer Kunsthaus, Aarau

A.R. Penck. Paintings and Drawings from the 60s and 70s – Galerie Daniel Blau, München

2006

A.R. Penck – Mitchell-Innes & Nash, New York

Georg Baselitz, Jörg Immendorff, Markus Lüpertz, A.R. Penck – Shanghai Zendai Museum of Modern Art, Shanghai

Beautiful Cynicism – Arario Beijing, Peking

2005

A.R. Penck. Retrospective 1978–2002. Paintings and Sculpture – Galerie Forsblom, Helsinki

Works on Paper – Michael Werner Gallery, New York

A.R. Penck. New Paintings – Galerie Michael Werner, Köln

First Presentation – Akademie-Galerie/Die neue Sammlung, Düsseldorf

2004

A.R. Penck. Paintings from the Seventies – Michael Werner Gallery, New York

A.R. Penck. Constructions – Michael Werner Gallery, New York

German Art from an American View – Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt

2003

A.R. Penck. Weltsicht 1968–2002 – Museum Küppersmühle Sammlung Grothe, Duisburg

2002

A.R. Penck. Neue Bilder – Galerie Michael Werner, Köln

2001

A.R. Penck. Frühe Bilder. Dauerleihgaben aus Privatbesitz – Kunstsammlungen Chemnitz, Chemnitz

2000

Georg-Kolbe-Museum, Berlin Foundation for Sculpture, Berlin

Sinclair-Haus, Bad Homburg

1999

A.R. Penck. Bronzeskulpturen – Galerie Michael Werner, Köln

Kunsthalle Recklinghausen

1997—1998

A.R. Penck. German Darkness and Contemporary Symbol – Setagaya Art Museum, Tokyo; Hiroshima City Museum of Contemporary Art, Hiroshima; The Museum of Art, Kochi

1996

A.R. Penck. Pintura y escultura –Museo Rufino Tamayo, Mexico City

1995

Couplet 4. A.R. Penck. Sculptures – Stedelijk Museum, Amsterdam

A.R. Penck – Galleryism, Seoul

A.R. Penck. Zeichnungen der Jahre 1965–1978 – Sammlung Ludwig, Aachen

1993

A.R. Penck. Grossskulptur – Deutsche Bank, Luxemburg

1992

documenta 9

A.R. Penck. Bronze-Skulpturen und Zeichnungen – Galerie Fred Jahn, München

A.R. Penck in Dresden. Analyse einer Situation – Gemäldegalerie Neue Meister im Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Dresden

A.R. Penck. Standart-Modelle – Galerie Michael Werner, Köln

1991

A.R. Penck. Drawings, Paintings, Sculptures and Ceramics from the Visser Collections – Museum Boymans-van Beuningen, Rotterdam

The Irish Museum of Modern Art, Dublin

1990

Gruppenausstellung (Penck, Hitzler, Uhlmann) – Galerie Fred Jahn, München

1989

A.R. Penck – Mary Boone Gallery, New York

A.R. Penck – Magasin 3 Stockholm Konsthall, Stockholm

1988

A.R. Penck – Nationalgalerie, Berlin

A.R. Penck. Skulpturen und Zeichnungen – Kestner-Gesellschaft, Hannover

Tekeningen. A.R. Penck – Haags Gemeentemuseum, Den Haag

1987

A.R. Penck. The Northern Darkness. Recent Sculpture / New Painting – Orchard Gallery, Londonderry

A.R. Penck. Zeichnungen und Druckgraphische Werke im Basler Kupferstichkabinett – Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach

A.R. Penck – Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven

1986

A.R. Penck. Sculptures – Galerie Maeght Lelong, Zürich

1985

A.R. Penck. Mike Hammer Konsequenzen – Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach

1984

Venedig Biennale

Galerie Watari, Tokio

A.R. Penck. Paintings and Drawings 1980–1982 – Maeght Lelong, Zürich

Waddington Galeries, London

A.R. Penck. Recent Paintings – Akira Ikeda Gallery, Tokio

1983

A. R. Penck. Zeichnungen auf Wellpappe 1981/82 – Galerie Fred Jahn, München

1982

documenta 7

A.R. Penck – Galerie Lucio Amelio, Neapel

A.R.Penck. 45 Zeichnungen. Bewußtseinsschichten – Kunstmuseum Bonn, Bonn

A. R. Penck. Arbeiten auf Papier – Galerie Fred Jahn, München

1981

A.R. Penck – Kunstmuseum Basel

A.R. Penck. Gemälde und Handzeichnungen – Josef- Haubrich-Kunsthalle, Köln

a.Y (A.R. Penck) T. Standart-West – Kunsthalle Bern

A. R. Penck. Frühe Bilder – Galerie Fred Jahn, München

A.R. Penck. Paintings – Sonnabend Gallery, New York

1980

A.R. Penck. Zeichnungen und Aquarelle – Städtisches Museum Leverkusen, Schloss Morsbroich, Leverkusen

1979

A.R. Penck. Concept of Conceptual Space – Museum Boymans-van Beuningen, Rotterdam

1978

A.R. Penck. Y. Zeichnungen bis 1975, Kunstmuseum Basel; Mannheimer Kunstverein, Haus des Kunstvereins, Mannheim

A.R. Penck – Galerie Fred Jahn, München

Bündner Kunstmuseum, Chur

Museum Ludwig, Köln

1977

documenta VI

Immendorff mal Penck, Penck mal Immendorff – Galerie Werner, Köln

1975

A.R. Penck. Penck Mal TM – Kunsthalle Bern, Bern

A.R. Penck – Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven

1973

A.R. Penck – L’Uomo e l’Arte, Mailand

Städtische Galerie im Lenbachhaus, München

Wide White Space, Antwerpen

1972

documenta V

A.R. Penck. Training mit Standart – Galerie im Goethe-Institute/Provisorium, Amsterdam

1971

Galerie Heiner Friedrich, München

A.R. Penck – Galerie Michael Werner, Köln

Zeichen als Verständigung. A.R. Penck – Museum Haus Lange, Krefeld

1970

A.R. Penck. Erstes Training mit Standart – Galerie Michael Werner, Köln

1968

Deutsche Avantgarde 3. A.R. Penck. Bilder – Galerie Hake, Köln