

















Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München 2024
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München 2024
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München 2024
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München 2024
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München 2024
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München 2024
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München 2024
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München 2024
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München 2024
Eröffnung am 4. Juli 2024, 18–21 Uhr
Die Ausstellung „Life Study“ ist die dritte Einzelausstellung von Paula Rego (1935 – 2022) in der Galerie in München. In den vergangenen Jahren erlangte Rego große internationale Aufmerksamkeit. Retrospektiven, wie beispielsweise 2021 in der Tate Britain in London, als auch die Teilnahme an der 59. Biennale in Venedig 2022 honorieren ihre künstlerischen Werke umfassend.
Rego, die von 1952 – 1956 an der Slade School of Art in London studierte, repräsentiert eine künstlerische Haltung, die unverwechselbar ist. Sie übersetzt politische, soziale und popkulturelle Kontexte in Bildstrukturen, die Abgründe unserer menschlichen Existenz sichtbar werden lassen und Fragen von konfliktreichen Beziehungsstrukturen, Gewalt, Tod und Sexualität ergründen. Unmoralisch und diszipliniert stellt sie jene Kontexte in Figuren dar, die im Selbstvertrauen mit sich selbst, kräftig und stark wirken. Alte Meister wie Francisco de Goya und Diego Velázquez sind offensichtliche Bezugsgrößen in ihrer künstlerischen Praxis mit der ihr ganz eigenen Interpretation und Weiterführung. Der weibliche Körper wird vom männlichen Blick emanzipiert und findet sich wieder in eigenständigen Bildern und Themen.
Jahn und Jahn zeigt in der aktuellen Ausstellung Zeichnungen und Druckgrafik Paula Regos aus verschiedenen Werkgruppen und Zeiten. Die Zeichnungen „Life Study For the Return of the Native 2“ von 1992 und „Flagellation“ von ca. 2001 bebildern jene benannten Zusammenhänge und ihre Zwischenwelt. Rego setzt ihre Darstellungen aus gesellschaftlichen Kontexten und eigenen Phantasmagorien zusammen, ihre Werke regen die Phantasie unmittelbar an und werfen die Frage auf, was mit jener Figur im Bild nun passiert, in welchem Zustand sie sich befindet und wie die Geschichte wohl weiter geht. Jede ihrer Grafiken – ihr grafisches Werk umfasst 280 Radierungen und Lithografien - ist ein eigener Mythos und ein innerer Kontinent der sehr anschlussfähig, ähnlich einem Tagtraum oder einem Märchen, uns mitnimmt und in den Bann zieht.
Paula Rego (geb. 1935 in Lissabon; gest. 2022 in London) studierte von 1952 bis 1956 an der Slade School of Art in London. Ab der zweiten Hälfte der 1950er Jahre lebte sie mit ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern hauptsächlich in Ericeira (Portugal), bis die Familie 1975 nach London übersiedelte. Sie erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden, u.a. 2005 von der Oxford University (UK), 2011 von der Universidade de Lisboa (PT) und 2015 von der University of Cambridge (UK). 2010 wurde die Künstlerin von der britischen Königin zur „Dame Commander of the British Empire“ ernannt. Im Jahr 2009 wurde das ihr gewidmete Museum Casa das Histórias Paula Rego in Cascais in der Nähe von Lissabon eröffnet. Ein größerer, aus Malereien und Stofffiguren bestehender Werkkomplex Regos war 2022 im zentralen Pavillon der 59. Biennale in Venedig ausgestellt. Am 8. Juni 2022 starb Paula Rego im Alter von 87 Jahren in London. Ihre Werke befinden sich in bedeutenden internationalen Museen im In- und Ausland.
Ausgewählte Einzelausstellungen: geplant 2024/2025 Kunstmuseum Basel; 2022/2023 Kestner Gesellschaft, Hannover; 2022 Museo Picasso, Málaga; 2021/2022 Kunstmuseum Den Haag; 2021 Tate Britain, London; 2020 Irish Museum of Modern Art, Dublin; 2019/2020 Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh; 2018 Musée de l'Orangerie, Paris; 2013 Casa das Histórias Paula Rego, Cascais (Portugal); 2012 Museu Calouste Gulbenkian, Lissabon; 2008 National Museum of Women in the Arts, Washington D.C.; 2007 Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid; 1997 Tate Gallery, London; 1988 Serpentine Gallery, London.