Die dritte Einzelausstellung Poly von Michael Biber zeigt seinen jüngsten Werkzyklus. Bibers Malerei ist vielschichtig; sie setzt sich infolgedessen aus mehreren Ebenen zusammen. Zuerst trägt er Öl auf Aludibondplatten auf, dann wird der Malgrund aus verschiedenen solcher Platten zu einem großen Bildträger zusammengesetzt und verschraubt. Zusammen mit den so entstehenden Fugen, ergibt sich ein konstruktives Liniengitter und die Komposition erhält einen Rhythmus, der von den offen gelegten Konstruktionsschrauben punktuell verstärkt wird. Dabei überlagern sich die Nitrofrottagen von digitalen Patterns-Abdrücken mit der darüber gelegten freien organischen Ölmalerei. In den Arbeiten Michael Bibers findet eine Verkettung der Ebenen und kompositorischen Elemente statt und die unterschiedlichen profanen industriellen Grundmaterialien verbinden sich zu einer eigenständigen Form der Malerei. Die Werkschau vereint den Gedanken der Überlagerung, der Vielfalt und der grundlegenden Expansion von Material, Form und Bildsprache in sich. In Bibers Formensprache wird klar, dass es seine Bilder sind die gedanklich erst an ihren Rändern anfangen zu expandieren und sich für den Betrachter visuell stets weiterentwickeln.