











Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München, 2018
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München, 2018
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München, 2018
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München, 2018
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München, 2018
Ausstellungsansicht, Jahn und Jahn, München, 2018
Jahn und Jahn eröffnet am 20. Juli 2018 eine hochkarätig bestückte Ausstellung, die neben Arbeiten von Klassikern wie Gerhard Richter, Sigmar Polke und Georg Baselitz auch jüngere Künstler aus dem Galerieprogramm wie Matthias Dornfeld, Hedwig Eberle und Ioan Grosu präsentiert. Verbunden mit einem Sommerfest, feiert die Schau ein sehr besonderes Jubiläum: 1978, vor 40 Jahren, gründete Fred Jahn seine Galerie in der Maximilianstraße 10, vor zehn Jahren eröffnete sein Sohn Matthias eine eigene Galerie in der Baaderstraße 56 und schließlich ist gerade ein Jahr vergangen, seitdem dort in zwei benachbarten Ausstellungsbereichen die neu fusionierte Galerie Jahn und Jahn Einzug gehalten hat.
Fred Jahn hat mit seiner über Jahrzehnte währenden Tätigkeit Galeriegeschichte geschrieben: ein Klassiker in der Münchner Galerienlandschaft mit internationaler Reputation. 1968 wurde er freier Mitarbeiter der Galerie Heiner Friedrich und war ab 1971 deren Partner, wobei der Schwerpunkt des damaligen Programms bei Richter, Polke und Palermo sowie bei den Amerikanern lag. 1972/73 war Jahn Geschäftsführer und Partner bei der Edition der Galerie Heiner Friedrich in München.
Im Rahmen der eigenen Galerie ist er bis zum Ende der Neunzigerjahre mit einer Reihe verlegerischer Tätigkeiten hervorgetreten, etwa als Herausgeber und Autor wichtiger Grafik-Werkverzeichnisse zeitgenössischer Künstler. In den Achtziger-und Neunzigerjahren wurden zwei weitere Schwerpunkte gepflegt, die jedoch seit Anfang 2000 nicht mehr verfolgt wurden: die Afrikanische Skulptur (betreut durch Jens Jahn) sowie die Japanische Keramik (betreut durch Gisela Jahn). Seit ca. 1980 lag ein besonderer Fokus des Galerieprogramms bei Hermann Nitsch und Arnulf Rainer, und die Zusammenarbeit mit Gerhard Richter und Georg Baselitz wuchs beständig. Es verdichtete sich ein Schwerpunkt auf Arbeiten auf Papier, was wichtige Präsentationen von Künstlern der klassischen Moderne zur Folge hatte, darunter Willi Baumeister, Henri Michaux, Otto Meyer-Amden, Ernst Wilhelm Nay, Richard Oelze und Francis Picabia. Daneben setzten zahlreiche thematisch strukturierte Ausstellungen besondere Akzente. Neben den großen Namen der Gegenwartskunst hat sich Fred Jahn durchgehend auch den weniger im internationalen Rampenlicht stehenden Künstlern gewidmet – viele aus dem näheren Münchner und süddeutschen Umfeld, denen er über Jahre mit seltener Beständigkeit die Treue hielt. An dieser Stelle seien exemplarisch nur Karl Bohrmann, Heinz Butz, Oskar Coester, Erwin Pfrang, Friedrich G. Scheuer, Rudi Tröger und Katharina von Werz genannt.
Ab 2008 begann Matthias Jahn nach seiner Ausbildung an der Münchner Akademie der Bildenden Künste seine Aktivität als Galerist in der Baaderstraße 56, wobei er vorrangig Arbeiten einer jüngeren Generation von Künstlern zeigte, die zum Teil erstmals öffentlich ausstellten. Die vor einem Jahr erfolgte Fusion Jahn und Jahn läutete eine neue Phase in der Galeriegeschichte ein. Mit Tim Geissler hat Matthias Jahn einen kongenialen Mitstreiter für den Bereich der jüngeren Gegenwartskunst gefunden. Raumbezogene Projekte von durchaus experimentellem Charakter erproben neue Ausstellungsformate und dialogisieren mit zum Teil schon länger verfolgten Positionen aus dem Fundus des Galerieprogramms. Der gegenüber dem intimen Ausstellungsbereich der Maximilianstraße erheblich erweiterte Raumzuschnitt gestattet in hervorragender Weise sowohl die Präsentation monumentaler Bildformate wie kleinformatiger Arbeiten und Zeichnungen. Jahn und Jahns erfolgreiche Präsenz auf einschlägigen Messen spiegelt mit Nachdruck den neu gestellten Anspruch.